Newsinternational Mittwoch, 10.07.2019 |  Drucken

Schau zu arabisch-deutschen Erzähltraditionen im Neuen Museum

Rund 100 Objekte aus den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie bedeutende Leihgaben werden gezeigt.

Berlin (KNA) Von Aladdin bis Aschenputtel: Mit den wechselseitigen Einflüssen von Märchen beschäftigt sich im Neuen Museum in Berlin die Schau "Cinderella, Sindbad & Sinuhe. Arabisch-deutsche Erzähltraditionen". Erstmals widme sich damit eine Ausstellung den Erzähltraditionen aus dem Alten Ägypten, der arabischen Welt und Deutschland, so die Staatlichen Museen zu Berlin. Die Ausstellung läuft bis zum 18. August.






Die Bandbreite der dreisprachigen Schau (Deutsch/Englisch/Arabisch) reicht demnach von altägyptischen Papyri über die Geschichten der Gebrüder Grimm und aus Tausendundeiner Nacht bis zu modernen Comics. Rund 100 Objekte aus den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie bedeutende Leihgaben werden gezeigt. In einem Erzählzelt, das im griechischen Hof des Neuen Museums aufgestellt ist, gibt es die Möglichkeit, Märchen aller Art zu lauschen.






Dabei präsentiert die Schau einer Vielzahl vergleichbarer Motive in beiden Erzähltraditionen, wie Kuratorin Verena Lepper erzählte. Dazu gehöre etwa die "humorvolle Figur des weisen Narren", der Tabus aufzeigt und sie bricht. Prominente Beispiele dafür sind demnach etwa der deutsche Till Eulenspiegel und der arabische Juha, beide im 14. Jahrhundert als historische Personen belegt, die jeweils unabhängig voneinander eine ähnliche Erzähltradition nach sich zogen.






Auch das Schuhmotiv aus Aschenputtel sowie eine Anzahl von Tiermotiven wie etwa der Froschkönig tauchen in beiden Erzähltraditionen immer wieder auf. Welche Geschichten zuerst da waren, lasse sich dabei nicht immer zweifelsfrei nachweisen. Ein gegenseitiger Einfluss sei oft "jedenfalls nicht auszuschließen", so Lepper.






Geschichten, die seit Jahrtausenden auf die verschiedensten Arten weitergegeben werden, prägten "die Identität über Generationen hinweg", so die Kuratorin. In einer Zeit, in der "gesellschaftliche Debatten zunehmend von Ablehnung geprägt sind", sei es wichtig, sich den "historisch gewachsenen Gemeinsamkeiten der verschiedenen Kulturen zu widmen und sie zu vermitteln".






Veranstalter der Schau sind das Ägyptische Museum in Kooperation mit der "Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities" (AGYA).





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